Die Welt in Schwarz-Weiß


Schwarzweißfotografie ist eine besondere Kategorie der Fotografie, bei der die realen Farbhelligkeitsnuancen von Objekten in einem bildgebenden Verfahren in unbunten Grauwertabstufungen, einschließlich der Extremwerte Schwarz und Weiß, auf einem Bildspeicher fixiert werden“. So wird es zumindest in Wikipedia beschrieben. Mit einfachen Worten gesagt, handelt es sich dabei um Bilder, bei denen die Farbe entfernt und denen ein monochromer Ton verliehen wird.

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In jedem Bereich der Fotografie haben Schwarz-Weiß-Bilder ihren Platz. Schwarz-Weiß soll aber auf keinen Fall mit“farblosen“ Aufnahmen, die gleichzeitig als „uninteressant“ verstanden werden könnten, verglichen werden. Ganz im Gegenteil: Schwarz-Weiß verleiht den Bildern mehr Ausdruck, mehr Struktur. Man konzentriert sich mehr auf die einzelnen Objekte, wird von den Farben nicht abgelenkt. Bei der Schwarz-Weiß-Fotografie legt der Fotograf den Schwerpunkt auf das Zusammenspiel von Licht und Schatten, auf Kontraste, auf Linien und auf Formen.

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Früher hatten die Fotografen keine andere Möglichkeit, als schwarz-weiße Fotos zu schießen. Heutzutage entscheidet sich der Fotograf ganz bewusst dafür, die eigenen Bildvorstellungen in schwarz-weiß darzustellen. Ich persönlich bin ein großer Fan der Schwarz-Weiß-Fotografie. In jedem Bereich, sei es in der Makrofotografie, in der Landschaftsfotografie oder in der Streetfotografie, ist die Schwarz-Weiß-Auswahl passend. Dabei kann man die Kamera auf monochrom umstellen oder die Bilder erst bei der Bearbeitung in schwarz-weiß umwandeln. Ich fotografiere immer im RAW-Format und schaue mir die Bilder nachher im Photoshop genauer an, um festzustellen, ob das Bild besser in schwarz-weiß oder doch in Farbe aussehen wird. Manchmal entscheide ich mich auch für beides ;).

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Ich finde die Kombination von schwarz-weiß und Farbe sehr interessant. Man wandelt das Bild in schwarz-weiß um und lässt das Hauptmotiv, auf das der Zuschauer den Blick werfen soll, in Farbe darstellen. Viele berühmte Fotografen bearbeiten auf diese Art und Weise ihre Bilder, ich finde sie sehr beeindrückend. Auch im Film begegnen wir solchen Techniken. Ich nehme an, jeder von uns hat z.B. die Schindlers Liste gesehen? 🙂

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Die Erstellung solcher „schwarz-weiß-farbigen“ Bildern ist auch sehr simpel. Wer Photoshop für die Bildbearbeitung anwendet, weiß, dass es nur ein paar Schritte sind, um das Ziel zu erreichen. Man arbeitet mit Ebenen und Masken:

  1. Bild als RAW-Datei im Bridge öffnen und den eigenen Vorstellungen entsprechend bearbeiten
  2. Bild im Photoshop öffnen & Ebene kopieren
  3. Einstellungsebene auf Schwarz-Weiß umstellen
  4. Maske erstellen und mit dem Pinsel das Hauptmotiv wegretuschieren, damit es farbig wird. Drückt man „alt“-Taste, wenn man die Maske erstellt, wird das ganze Motiv die ursprüngliche Farbe annehmen.

Birne-SW_DSC3160

Es klingt doch ziemlich einfach, oder? Mit welchen Bildbearbeitungsprogrammen arbeitet ihr? Was haltet ihr generell von der Schwarzweißfotografie? Fotografiert ihr gerne in schwarz-weiß? Ich wünsche euch einen schönen Sonntag! Eure bilere

 

 

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18 Gedanken zu “Die Welt in Schwarz-Weiß

  1. HannoverblickOst

    Die Fliege… genial! Es ist ein interessanter Aspekt schwarz-weiß auch bei Makros zu nehmen. Ab und zu konvertierte ich passende Bilder in schwarz-weiss, will aber die Art und Weise noch verbessern. Es gibt über PS noch bessere Möglichkeiten mehr Schärfentiefe aus den Bildern rauszuholen. Wenn ich die Zeit habe, will ich mir die Workflows dazu mal genauer anschauen.

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  2. Ich arbeite mit Lightroom4, und für meine Ansprüche genügt das durchaus. 😉
    Es kommt darauf an, was ich mit dem Bild zum Ausdruck bringen möchte, meistens verwende ich Schwarz-Weiß für Portraits oder Menschenbilder. Gesichter gewinnen durch S-W häufig an Ausdruck und Tiefe…
    Deine Bilder gefallen mir sehr, auch wenn ich diese Mischung von Farbe und Schwarz-Weiß wohl nie anwenden werde.
    Herzliche Grüße!

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    1. Liebe freiedenkerin, vielen Dank für dein Kommentar. Das stimmt, was du schreibst. Bei Portaits in SW werden der Ausdruck, die Gesichtsstruktur usw. besser dargestellt als in Farbe. Lightroom habe ich eigentlich auch, nutze es aber seit langem nicht mehr. Danke, dass du mich daran erinnert hast ;). lg bilere

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  3. Schwazweißfotografie ist auch für immer noch ein Thema. Es gibt Stimmungen, die kann man in einem schwarz-weiß Bild eben besser ausdrücken. Das ist zumindest meine Meinung. Und ein Farbklecks im sw-Foto ist was Besonderes. Ich erinnere mich das an ein Bild auf dem eine Starße zu sehen war und an einer Wand lehnte ein rotes Fahrrad. Toll gemacht.
    In der kommenden Woche werden wir zur Photokina nach Köln fahren. Ich war noch nie da, deshalb nutze ich die Gelegenheit.

    Herzliche Grüße

    Helmut

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    1. Lieber Helmut, danke für dein Kommentar. Ich finde die Stimmung in einem schwarzweiß Bild auch besonders schön. Wegen der Photokina beneide ich dich. Ich habe sogar von Sigma eine kostenlose Karte zugeschickt bekommen, kann aber leider nicht hin. Wenn sie nicht auf meinen Namen reserviert wäre, hätte ich dir den Code gegeben. Schade. Viel Spaß dort und ich freue mich schon auf deinen Bericht! lg bilere

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