Urlaub machen in der Saison ist nicht immer die beste Wahl. Viele Touristen, überfüllte Strände und sehr wenig Privatsphäre sind nur einige der Nachteile solcher Urlaube. Aus dem Grund bin ich die letzten Jahre immer erst dann am Meer, wenn keiner mehr daran denkt oder besuche die Berge, wenn alle anderen am Strand liegen :). Ich finde, das ist eine gute Taktik, um sich auch bewusst der Fotografie zu widmen und von unnötigem Stau ungestört zu bleiben.
Auch dieses Jahr habe ich erst im Oktober mein Lieblingsland Kroatien besucht. Ich war in Istrien, in Medulin. Ich und mein Mann haben uns sogar gegen unsere Gewohnheiten für ein Hotel mit Halbpension entschieden: Hotel Park Plaza Belvedere in Medulin, direkt am Meer. Medulin liegt schließlich ganz unten am kroatischen Zipfel :).
Das Schöne am „Urlaubmachen“ außerhalb der Hauptsaison ist die Tatsache, dass man nicht nur am Strand, in der Stadt, sondern auch im Hotel praktisch alleine ist. Die Zeit haben wir richtig genossen, obwohl ich mich andererseits für das Hotel gefreut habe, als am letzten Tag mehrere Busse mit Touristen aus Österreich und Deutschland eingetroffen sind. Gefreut hat mich vor allem die Tatsache, dass es doch einige Touristen gibt, die dem Land auch im Herbst eine Chance geben.
Die Chance sollte man Kroatien auf jeden Fall geben! Das Land kann man das ganze Jahr über besuchen. Es sei denn, man ist weder am Aktivurlaub noch am Städttrip interessiert und den ganzen Urlaub nur am Strand verbringen möchte. Ich bin keine Sardine, die sich den ganzen Tag in der Sonne schmoren möchte, deswegen ist Oktober genau die richtige Zeit für mich ;). Abgesehen davon haben wir 27 Grad gehabt, was praktisch ein Sommerwetter ist und man sich sogar trauen könnte, ins Wasser zu springen.
Außerhalb der Hauptsaison kann man in Kroatien auf jeden Fall vielen Aktivitäten nachgehen. Man kann wandern gehen, Radtouren machen oder einfach die historischen Städte besichtigen. In den vier Tagen, die wir in Medulin verbracht haben, haben wir ein sehr abwechslungsreiches Programm gehabt, das wir uns auch spontan ausgedacht haben :).
Am ersten Tag sind wir nach Pula gefahren. Dort haben wir die Altstadt besichtigt und natürlich viele Fotos gemacht. Wir waren aber auch am Meer spazieren. Selbstverständlich darf bei einem Besuch in Pula die Besichtigung der Arena nicht fehlen. Wenn wir in einer unbekannten Stadt unterwegs sind, besuchen wir sehr gerne Cafes oder Restaurants, die weit weg von touristischen Routen liegen. Schließlich wollen wir die heimische Atmosphäre kennenlernen. Wie sieht es mit euch aus?
Das Schöne an solchen Urlauben ist auch die Tatsache, dass man sich fotografisch einfach austoben kann. Man ist nicht unter Druck, hat keinen Stress und macht Bilder total entspannt. Das ist schon mal eine sehr gute Voraussetzung für gelungene Aufnahmen. In einer Stadt gibt es viele Möglichkeiten: Man kann sowohl Architektur- als auch Makrofotografie betreiben. Man kann Menschen, Tiere, aber auch Landschaften fotografieren. Besonders wenn man so schöne Gegend wie Istrien hat, die am Meer liegt, viele schöne historische Städte hat und auch wunderschöne Landschaften – wie z.B. das Kap Kamenjak.
Es handelt sich hier um einen Naturpark, der direkt zum offenen Meer führt. Man muss aber vorher ung. sechs Kilometer zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren oder auch (leider) mit dem Auto. Wir sind natürlich in beide Richtungen zu Fuß gelaufen, es war ein sehr langer Weg, der uns aber sehr viel Freude bereitet hat. Wir waren allerdings froh, endlich am Ziel zu sein, als wir das weite Meer gesehen haben.
In den vier Tagen haben wir aber viel mehr gesehen. Deswegen möchte ich das Thema bei meinem nächsten Beitrag fortsetzen. Ich möchte allerdings betonen, dass es mir hier nicht um einen Reisebericht geht, sondern ich euch viel mehr zeigen möchte, wie abwechslungsreich so eine Reise sein kann und was man alles auf so einer Reise fotografieren kann. Ich konzentriere mich nach wie vor auf die fotografischen Motive und die gibt es in Istrien in Unmengen. Viele meiner Bilder befinden sich noch auf meinen Speicherkarten.
Übrigens ein kleiner Tipp: Wenn ich in den Urlaub fahre, nehme ich immer mindestens 4-5 Speicherkarten und einige Batterien mit. Selbstverständlich darf ein Stativ dabei nicht fehlen, besonders wenn man sich dafür entscheidet, das Meer zu fotografieren. Um eine „weiche“ Aufnahme zu bekommen, muss man einen Graufilter verwenden (die Stärke mind. 4) und dafür die Belichtungszeit verlängern. Ohne Stativ bekommt man keine scharfe und wackelfreie Aufnahme.
Jetzt würde mich einfach brennend interessieren, ob ihr euren Urlaub in der Regel in der Hauptsaison macht oder entscheidet ihr euch – genauso wie wir – nach oder vor der Saison wegzufahren? Bevorzugt ihr außerdem typische Urlaubsorte oder eben ganz abgelegene, wenig bekannte Gebiete? Und die wichtigste Frage: Nehmt ihr eure Ausrüstung immer mit oder sagt ihr „Jetzt mache ich eine Pause und konzentriere mich voll und ganz auf den Urlaub“? Ich bin sehr gespannt auf eure Kommentare! Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag! Eure bilere